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Selasa, 16 Oktober 2012

Bluetooth Lautsprecher liegen derzeit voll im Trend, täglich werden weitere Modelle vorgestellt. Die schnelle Anbindung ohne lästige Kabel ermöglicht vor allem unterwegs eine komfortable Art des Musikhörens, vorausgesetzt die Klangqualität des Lautsprechers passt auch.

Im Gegensatz dazu liegen die Vorteile von Airplay auf der Hand: Der Airplay-Stream arbeitet mit verlustfreier Datenkomprimierung, dadurch ist auch tatsächlich CD-Qualität möglich, weshalb immer öfter Geeks nach Airplay- statt Bluetoothlautsprechern schreien, denn Bluetooth sei demnach bereits Schnee von gestern.

Tatsächlich erscheinen auch immer mehr portable Lautsprecher mit Apple's Airplay Streaming, aber welche Vorteile bietet Airplay außerdem, bzw. gibt es auch Nachteile?

Mich hat vor allem interessiert, wie sich beide Streamingarten auf den Energieverbrauch auswirken. Sowohl Wifi als auch Bluetooth verwenden 2,4Ghz als Sendefrequenz und können sich manchmal auch in die Quere kommen, außerdem gilt Bluetooth immer schon als Stromfresser schlechthin. Musikstreaming über Bluetooth sauge den Akku unnötig schnell leer, behaupteten alle.
Airplay benötigt hingegen eine Wifi-Verbindung. Entweder Lautsprecher und Zuspieler befinden sich im gleichen Wifi-Netzwerk, oder der Lautsprecher selbst baut ein eigenes Netzwerk auf, mit dem sich dann der Zuspieler direkt verbindet. Diese Art wird "DirectPlay" genannt, und soll angeblich von Libratone erstmalig umgesetzt worden sein, was jedoch mit  Sicherheit nicht stimmt, da jeder Airplay Lautsprecher, den ich bisher getestet habe, die selbe Art von Ad-hoc Netzwerk zur erstmaligen Konfiguration aufbaut, während dieser man bereits zum Lautsprecher streamen kann, ohne dass ein weiteres Wifi-Netzwerk benötigt würde.

Im Grunde ist Airplay noch komfortabler als Bluetooth, da irgendwelche Paarungsrituale von Beginn an entfallen. Ist der Lautsprecher erstmals richtig konfiguriert, ist er sofort auch von jedem Gerät aus sichtbar, sofern man sich im selben Wifi-Netzwerk befindet. Dadurch kann man den Lautsprecher von allen Apple-Geräten nutzen, falls nicht gerade bereits ein anderes Gerät den Lautsprecher "blockiert", sprich falls nicht ein anderes Gerät in diesem Moment Musik zum Lautsprecher streamt. Wie man sieht, handelt es sich bei Airplay um ein Apple-eigenes Protokoll, das im Grunde nur von Apple Geräten nutzbar ist. Inzwischen existieren jedoch bereits einige Möglichkeiten, um Airplay auch von Android-Geräten zu nutzen. Es gibt sogar NAS Festplatten von Synology, die direkt zu Airplaylautsprechern streamen können, die Steuerung geschieht dann mittels Browser, oder einer App, die sowohl für Android als auch iOS angeboten wird.

Bei Bluetooth ist dagegen nur eine einzige Verbindung gleichzeitig möglich, sodass ein Wechsel zwischen Zuspielern oftmals etwas ausarten kann und man vorher Bluetooth am ersten Zuspieler deaktivieren muss, um sich mit dem nächsten  Zuspieler verbinden zu können. Logitech's UE Boombox bietet jedoch als einer der ersten mir bekannten Bluetoothlautsprechern ebenfalls die Möglichkeit einer Verbindung mit bis zu 3 Geräten gleichzeitig. Auch hier ist zwar nur die Wiedergabe von einem einzigen Gerät möglich, aber stoppt das erste Gerät, kann das nächste Gerät sofort und ohne eine weitere Paarung losspielen, sofern es davor schon mit dem Lautsprecher gepaart wurde. Ein Manko hat Logitech's Lautsprecher aber dann doch, denn er verband sich nach dem Einschalten immer nur mit einem einzigen Zuspieler. Die weiteren Zuspieler musste man erst recht wieder manuell verbinden. Wenn dies beseitigt würde, hätte man dann tatsächlich eine Art "Airplay" über Bluetooth.
Der größte Nachteil von Bluetooth ist eigentlich die notwendige Datenkomprimierung. Je nach dem welcher Codec für die Komprimierung verwendet wird, kann das Ergebnis schlechter oder besser ausfallen. Am schlechtesten klingt der SBC-Codec, der an 96kbit MP3-Dateien erinnert. Darüber hinaus kann jedoch auch MP3 oder AAC für die Übertragung verwendet werden, wobei sogar Bitraten bis 320kbps unterstützt werden. Am besten sollte der Apt-X Codec klingen, der theroetisch auch eine verlustfreie Kompression erlauben würde. Leider wird Apt-X von mobilen Geräten noch kaum unterstützt (außer z.B. vom Galaxy S III).

Zur "Messung" des Stromverbrauchs habe ich mein Iphone 4 herangezogen. Ich habe eine 5-stündige Playlist vorbereitet, die ich mit dem vollgeladenen Iphone einmal über Bluetooth am Bose Soundlink abgespielt habe und am nächsten Tag über Airplay an die Philips Soundsphere. Beide male war das Iphone im Flugmodus, wobei für die Bluetoothwiedergabe nur Bluetooth aktiviert war, für Airplay nur Wifi. Andere Apps im Hintergrund wurden deaktiviert und das Iphone mit ausgeschaltetem Bildschirm liegengelassen.

Etwas überrascht haben mich dann die Ergebnisse:

Bei Bluetoothwiedergabe war nach 5 Stunden der Akku noch zu 86% voll.

Bei Airplay hingegen nur noch zu 62%!

Die Musikübertragung über Wifi benötigt demnach weit mehr als das Doppelte an Energie.

Aus diesem Grund kann ich den fortwährenden Wunsch nach portablen Airplaylautsprechern nicht ganz nachvollziehen. Selbst der angekündigte Libratone Zipp soll bei Airplaybetrieb nur 4 Stunden Akkulaufzeit bieten, während er über Aux-in 8 Stunden halten soll.
Außerdem ist seit Bluetooth 4.0 ein "low energy" Protokoll verfügbar, der den Stromverbrauch noch weiter senken sollte, was ich derzeit leider noch nicht testen konnte.
Ob weitere Optimierungen auch im Falle von Wifi möglich sind, bleibt fraglich. Für mich bleibt Airplay derzeit eine stationäre Hörmöglichkeit zuhause, und selbst da lasse ich aufgrund des hohen Akkuverbrauchs den Zuspieler meistens im Ladedock, weshalb eine simple Dockinstation statt Airplay den Zweck genauso gut erfüllen würde.


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