Bose hat soeben sein eigenes Streamingsystem "Soundtouch" vorgestellt. Offenbar will man damit Sonos Konkurrenz machen. Mein erster Gedanke war, dass hier offenbar bestehende Bose Geräte umverpackt und mit einer Streamingeinheit versehen wurden.
So entspricht der große Soundtouch 30 mehr oder weniger dem Sounddock 10, der mittlere Soundtouch 20 dem Sounddock portable (jedoch ohne Akku) und der Soundtouch portable dem Soundlink.
Das Design ist nett, jedoch nichts besonderes. Ein "habenwill"-Faktor wird bei mir nicht hervorgerufen.
Schön dagegen, dass alle 3 Modelle sich nur durch die Größe unterscheiden, und sonst vom Design beinahe identisch sind. Ich hätte jedoch Metallgitter an der Front edler als die Stoffbespannungen empfunden.
Klanglich wird es wohl keine großen Überraschungen geben, außer Bose hat die neuen Geräte etwas anders abgestimmt, oder sogar eine Klangregelungsmöglichkeit via App ermöglicht, ähnlich wie bei Sonos vorgesehen, was ich jedoch bezweifle.
Bose setzt auf eine eigene Streamingtechnologie, die einen Computer benötigt, auf dem die Soundtouch-Software läuft, um Musik zu den Geräten streamen zu können. Momentan werden keinerlei Streamingdienste wie Spotfiy, Rdio, Deezer etc. angeboten. Da ist Sonos viel weiter, werden beinahe alle möglichen Streamingdienste unterstützt, bietet Sonos mittlerweile sogar die Unterstützung für Google Play usw. Allem Anschein nach benötigt man auch einen Bose-Account, um überhaupt Internetradiostationen empfangen zu können etc.
Derzeit sind bei Bose im Gegensatz zu Sonos auch keine Netzwerkfestplatten vorgesehen. Ein Computer muss immer laufen, damit von da die Musik abgespielt werden kann. Wenigstens unterstützt Soundtouch Apple's Airplay, wodurch man über Umwege schon jetzt von einem Synology NAS direkt zu den Geräten streamen kann. Die Geräte werden entweder über eigene Apps bedient, oder über die 6 Presettasten am Gerät selbst, bzw. auf den mitgelieferten Fernbedienungen. Darüber hinaus soll es optional einen eigenen runden Controller (ähnlich wie bei B&O) geben, mit dem die Musikwahl erleichtert werden soll.
Soweit ich das mitbekommen habe, ist kein echter Multiroombetrieb mit Soundtouch möglich. Entweder eines oder alle Geräte spielen das gleiche.
So interessant das ganze auch sein mag, mit Sonos hat man zur Zeit das viel besser ausgebaute System, zudem verwendet Sonos zum Streaming ein ganz eigenes Netzwerk, was nicht so störanfällig ist, als alle Geräte ins bestehende Wifi einzubinden.
Klanglich ist es sicher Geschmacksache, der Sonos Play:3 spielt in etwa auf dem Niveau des Sounddock Portable, weshalb er mehr oder weniger mit dem Soundtouch 20 vergleichbar sein wird, der jedoch deutlich mehr kostet. Der Sounddock 10 hat mich klanglich nie wirklich überzeugt, hatte jedoch ziemlich viel Power und der Soundtouch 30 dürfte demnach den Play:5 locker überspielen, zumindest was Pegel angeht.
Ich werde mir die Geräte rein aus Interesse trotzdem mal anhören, aber wirklich Bedarf habe ich für das Soundtouch System nicht.
Update: Wie vorab vermutet klingen die neuen Geräte in etwa so wie ich es mir erwartet habe. Der große Soundtouch klingt ähnlich dem großen Sounddock 10, während der mittlere eher dem Soundlink Air bzw Sounddock portable ähnelt und der kleine dem Soundlink. Es gibt natürlich Unterschiede, aber die Grundabstimmung ist ziemlich ähnlich.
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