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Jumat, 18 Oktober 2013



Raikko ist ja nicht gerade DIE Lautsprecherfirma schlechthin, aber innerhalb der letzten Jahre hat Raikko einige mobile Lautsprecher auf den Markt gebracht, die sich offenbar großer Beliebtheit erfreuen.
Die meisten Rezensionen zu deren Produkten sind durchwegs positiv, aber ist mal eine negative Kritik zu finden, wird man sofort vom Hersteller angeschrieben, dass das Gerät offenbar defekt sei, und man bitte ein Austauschgerät probieren solle.


Ich war natürlich neugierig was mich erwartet und habe das Topmodell, den Heavy Metal by Accept ausprobiert. Laut dieser schön übersichtlichen Tabelle, auf der alle Raikko-Modelle gelistet sind, bietet der Heavy Metal den besten Klang, mit dem besten Bass, den besten Höhen, und der höchsten Lautstärke:

Die Heavy Metal Band "Accept" hat den Heavy Metal angeblich so sehr gemocht, dass sie dem Lautsprecher das Prädikat "Powered by Accept" verliehen haben, was besonders stellvertretend für gute Qualität sein soll und immer wieder von Raikko hervorgehoben wird. Raikko erwähnt auch immer wieder gern, dass im Heavy Metal Kevlar-Membranen zum Einsatz kommen, die sonst nur in professionellen Lautsprechern zu finden sind und so dem Heavy Metal auch den Stempel "professionell" aufdrücken wollen.

Mit 89 Euro (mittlerweile 79, UVP 129) ist der Lautsprecher nicht mehr ganz so billig und liegt auf dem Niveau vom JBL Flip, oder beinahe schon der UE Boombox, die zuletzt extrem im Preis gefallen ist. Gekommen ist der Lautsprecher jedoch in einer eher langweilig und spartanisch gestalteten Verpackung, die billigen China-Charme versprüht.
In Wahrheit handelt es sich bei dem Raikko Heavy Metal tatsächlich um irgendeine China-Produktion, die dann auch von mehreren Herstellern unter eigenem Namen  vermarktet wird. Man muss nur die Chill Pill Audio Chill Box anschauen, und man sieht, dass es sich um genau das selbe Gerät handel. Sogar iLounge hat zur Chill Box bereits einen Testbericht verfasst, wobei sich deren Eindrücke weitestgehends mit meinen decken.


Das Gerät selbst wirkt überraschenderweise durchaus edel. Ich bin zwar kein Freund der Stoffbespannung, aber das restliche Gehäuse, sowie die Tasten sind aus Edelstahl bzw. etwas ähnlichem, der Griff aus Leder oder einem Imitat. Der Lautsprecher ist nicht mehr ganz so klein, ich vermute etwa 0.7 Liter Gehäusevolumen, also doch schon vergleichbar mit dem JBL Charge und etwas größer als der Bose Soundlink Mini bzw vielfach größer als der Soundmatters FoxL.





Geladen wird über ein Micro-USB Kabel, ein entsprechendes Netzteil mit USB-Buchse wird mitgeliefert, darüber hinaus ist ein dickes Aux-Kabel beigelegt, wie auch eine Filztasche für den Transport.
Ich will mich ehrlich gesagt nicht viel über die Features auslassen, weil das verlorene Liebesmüh wäre. Nur so viel sei gesagt: Man kann damit auch telefonieren, probiert habe ich es jedoch nicht. Die Tasten am Gerät können Titel weiterschalten, sie agieren jedoch gleichzeitig auch als Lautstärketasten, wenn man sie länger gedrückt hält. Ziemlich lästig, wenn man nur schnell etwas lauter machen will, jedoch der Track weitergeschaltet wird, weil man nicht lang genug auf der Taste geblieben ist.


Ich möchte mich lieber gleich mal dem Klang widmen, denn dieser ist so ziemlich das Schlechteste, was mir in dieser Größe und Preisklasse untergekommen ist. Rein größenmäßig spielt der FoxL den Heavy Metal an die Wand. Der Heavy Metal kann zwar deutlich lauter spielen, er erreicht in etwa die Lautstärke des Bose Soundlink Mini, aber der Klang plärrt nur und enttäuscht insgesamt auf ganzer Linie. Trotz eines Passivradiators, ist davon überhaupt nichts zu hören. Erst wenn man wirklich laut dreht, lässt sich etwas "Vibration" erahnen, aber tiefenmäßig kommt überhaupt nichts rüber. Der vom Hersteller angegebene Frequenzbereich im Bass ist mit 40Hz wohl als Witz zu sehen, da der Raikko kaum 100Hz wiedergeben kann.


Der Vergleich mit dem Soundlink Mini ist sicherlich etwas unfair, kostet der Bose mehr als doppelt so viel, obwohl man ihn immer wieder in Aktionen um deutlich weniger bekommt. So bieten einige deutsche Media Märkte den Soundlink Mini teilweise schon um 150,- Euro an. Aber klanglich entspräche der Vergleich in etwa Radiowecker gegen Stereoanlage.


Kurz gefasst, das Teil klingt dünn, mittenbetont, nervig und im Höhenbereich schrill. Ich habe ein kurzes Video aufgenommen, das den Vergleich zum FoxL und Soundlink Mini zeigt. Leider funktioniert das Video auf mobilen Geräten aufgrund vom Urheberrecht nicht, da es da nicht freigegeben ist, sorry dafür. Für den nächsten Test suche ich einen freien Titel aus, damit es nicht wieder etwaige Probleme gibt:


Mein Fazit:
 Spart Euch das Teil. Sogar ein JBL Micro Wireless für die Hosentasche klingt besser. Um das gleiche Geld wäre der JBL Flip auf jeden Fall die viel bessere Wahl. Wenn das das Topmodell von Raikko ist, dann möchte ich gar nicht erst wissen, wie all die anderen Lautsprecher von denen klingen. Deshalb sollte man Lautsprecherbau lieber echten Lautsprecherfirmen überlassen. Es würde sich auch sicher niemand ein Auto von Nestle kaufen wollen, oder?

+ edle Materialienwahl
+ laut
+ eingebaute Freisprecheinrichtung

- groß 
- teuer
- mieser unausgewogener Klang, kaum Bass
- Tasten doppelt belegt


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